(Aus: pp. IX–X, Religious and Lay Symbolism in the Altaic World and Other Papers. Edited by Klaus Sagaster in collaboration with Helmut Eimer. Asiatische Forschungen, vol. 105, (Wiesbaden: Harrassowitz, 1989), 450 pp. ISBN 3-447-02775-4.)
Klaus Sagaster (Bonn)
Zur Einführung
Im September 1983 nahmen Professor Denis Sinor, der Generalsekretär der Permanent International Altaistic Conference (PIAC), und ich in Gilgit, hoch oben im Norden Pakistans, an einer internationalen Konferenz über die Kultur des Karakorum-Raumes teil. Auf der Rückfahrt nach Rawalpindi machten wir einen Abstecher nach Saidu Sharif im Swat-Tal, wo wir uns das archäologische Museum und die eindrucksvollen italienischen Ausgrabungen buddhistischer Stätten der Gandhara-Zeit ansehen durften.
Es war in Saidu Sharif, wo mir Denis Sinor an einem schönen Herbstabend von seinem Kummer wegen der nächsten Arbeitstagung der PIAC berichtete: Diesmal hatte sich noch niemand gefunden, der bereit gewesen wäre, Gastgeber zu sein. Der Wink mit dem Zaunpfahl war verständlich, denn die PIAC hatte seit 1974 nicht mehr in Deutschland getagt. Das Hauptproblem war natürlich, wie immer, die Finanzierung. Für einen entsprechenden Antrag war es schon etwas spät, aber ich versprach zu versuchen, ob nicht doch noch etwas zu machen sei. Und in der Tat: die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das für die Universität Bonn zuständige Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen nahmen meinen Antrag entgegen und bewilligten rechtzeitig die Mittel, die es erlaubten, vom 12. bis 17. Juni 1984 die 27. Arbeitstagung der PIAC durchzuführen. Als Tagungsstätte wählten wir das Dominikanerkloster St. Albert in Walberberg bei Brühl zwischen Bonn und Köln. Mit seinen ruhigen und schönen Räumen und seinem weiten Park, doch nicht zuletzt auch durch sein besonderes Fluidum, war es ein wahrhaft guter Ort für die PIAC.
Denis Sinor und ich überlegten auch, ob wir die Tagung, wie dies ja schon öfter geschehen war, unter ein bestimmtes Thema stellen sollten. Ich dachte hierbei gleich an unseren Bonner Sonderforschungsbereich 12 „Orientalistik unter besonderer Berücksichtigung Zentralasiens“ und vor allem an eines seiner Forschungsvorhaben, „Ikonographie und Symbolik“. Denis Sinor fand die Idee, auf einer PIAC-Tagung auch einmal spezielle Fragen der Symbolik zu erörtern, nicht schlecht. So wurde in Saidu Sharif das Leitthema der 27. Arbeitstagung geboren: „Religious and Lay Symbolism in the Altaic World“.
Selbstverständlich wollten wir durch die Wahl dieses Leitthemas niemanden daran hindern, über Fragen zu sprechen, die mit Symbolik nichts oder nur wenig zu tun hatten. Denn es ist ja gute und bewährte Tradition der PIAC, jeden Beitrag zu begrüßen, der neue Forschungsergebnisse auf dem Gesamtgebiet der altaistischen Forschungen vorstellt. So kam es, daß durchaus nicht alle Vorträge symbolkundlichen Fragestellungen gewidmet waren.
Von den 49 Vorträgen, die in Walberberg gehalten worden sind, können in dem vorliegenden Buch 39 veröffentlicht werden. Für die Tagung wurden die Beiträge nach systematischen Gesichtspunkten eingeteilt. Um der besseren Übersichtlichkeit willen haben wir sie jedoch in unserem Sammelband in der alphabetischen Reihenfolge ihrer Autoren angeordnet.
Über den äußeren Verlauf der Tagung und über die thematische Gliederung der Vorträge unterrichtet der im folgenden abgedruckte Bericht, den ich an jene beiden Institutionen geschickt habe, die durch ihre finanzielle Hilfe die 27. Arbeitstagung der PIAC möglich gemacht haben: die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist jedoch nicht nur für die finanzielle Unterstützung der Veranstaltung selbst zu danken, sondern auch für den großzügigen Druckkostenzuschuß für die Veröffentlichung der Tagungsbeiträge.
An der Redaktion und technischen Herstellung des Sammelbandes haben viele Hände mitgewirkt. An erster Stelle möchte ich Herrn Dr. Helmut Eimer (Bonn) danken, der sich bereit erklärt hat, das Buch mit mir zusammen herauszugeben und einen sehr großen Teil der redaktionellen Arbeiten zu übernehmen. Die Korrekturen hat Frau Gertraud Eimer (Bonn) mitgelesen und dabei manches Versehen entdeckt, Herr Oberstudienrat Dr. Wolfgang Schulze (Menden/Sauerland) hat die englischen und französischen Texte durchgesehen; ihnen beiden sei ebenfalls vielmals gedankt. Herrn Dr. Werner Banck (Bonn) bin ich für seine Sorge um die korrekte Wiedergabe der zahlreichen chinesischen Zeichen sehr verbunden. Herrn Professor Walther Heissig (Bonn) danke ich für die Aufnahme des Bandes in die Monographienreihe „Asiatische Forschungen“, dem Verlag Otto Harrassowitz in Wiesbaden, vor allem seinem Leiter, Herrn Dr. Helmut Petzolt, für die geduldige und sorgfältige verlegerische Betreuung und – last not least – der Druckerei der Memminger Zeitung in Memmingen/Allgäu für hervorragenden Satz und Druck.
Bonn, Juli 1989